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Zehnvorhundert.
Endlich Judas! Mit Käppi und Bier bewaffnet geht es in diese Folge. Runde eins geht an John MacArthur, der Judas unangespitzt in den Boden rammt. Aber der Angezählte wird von uns sogleich wieder auf die Beine gezogen. Und dann gesteht Simon einen Mord … #clickbait
Bildnachweis: Judas by Lukas Klette CC-BY-ND 3.0.
Lies mit uns: Mk 14,10-11
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Cite this article as: Lukas, "Folge 90: Judas (Mk 14,10-11)," in Offenbart Podcast, 18. März 2019, https://offenbartcast.de/podcast/folge-90-judas-mk-1410-11/.
Zu Judas fällt mir, seit ich es kenne, immer das Kapitell von Vézelay ein. Es zeigt den guten Hirten nicht mit Schaf über den Schultern, sondern mit Judas. Dass jemand vor 800 Jahren schon der Meinung war, Jesus als der gute Hirte könne auch Judas „nach Hause“ getragen haben, stimmt mich hoffnungsfroh. Für die Künstler und Auftraggeber damals und für mich heute.
https://www.pius-kirchgessner.de/07_Bildmeditationen/4_Christus/Judas.htm
Ansonsten möchte ich mich mal wieder für eine andere vielkritisierte Redewendung einsetzen: „Hasse die Sünde, aber liebe den Sünder!“ (oder so). Das wurde oft zum Vorwand genommen, um Menschen wegen ihrer Taten (trotz unbekannter Beweggründe) herabzuwürdigen und abzukanzeln, aber meines Erachtens ist das doch genau der Anspruch: Erzählen wir schlimmes Zeug und Thesen über Judas (oder noch schlimmer – die Juden), oder können wir ihn als Mensch ernst nehmen, uns in ihm zu Teil erkennen und bedenken, was das über uns aussagt? Jeder um uns herum macht irgendwas falsch, aber in jedem können wir Gott erkennen und versuchen zu lieben.
Deswegen habe ich auch keine Verständnis für Formulierungen wie „also wenn [dieser oder jene Ekelbrocken] vor meinen Augen ersticken würde, würde ich keinen Finger rühren“. Das ist mitunter nachvollziehbar, aber nicht christlich. (Tyrannenmord aus Abwägung heraus vielleicht ausgenommen, aber auch das ist zumindest heikel.)
Zum vermuteten Suizid von Judas: Interessant, dass Ihr das als Beleg für seine Reue (oder Erschrecken) und damit positiv (bzw. als Erhöhung seiner Chancen auf einen Platz im Himmel) wertet. Ich sehe das auch so, aber wenn ich daran denke, wie lange man „Selbstmördern“ einen Platz auf dem Friedhof verwehrt hat, stimmt mich das schon sehr traurig bzgl. meiner Kirche.
Eine gute Nacht wünscht – Christoph