Folge 70: Aggro wie ein Gorilla (Mk 11,12-19)

Fear the King Kong by Ahmet Sali Unsplash.com License, bearbeitet von Lukas Klette.
Offenbart Podcast
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Folge 70: Aggro wie ein Gorilla (Mk 11,12-19)
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Willkommen zur 70ten.

Diese Woche heißt es erstmal Teetrinken und dann geht’s rund: Jesus hat Hunger, Jesus verflucht nen Baum, Jesus schmeißt den Kommerz aus dem Tempel. So inspiriert regen wir uns dann auch gleich mal auf. Wie aggro bist du heute?

#Shownotes:

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Bildnachweis: Fear the King Kong by Ahmet Sali Unsplash.com License, bearbeitet von Lukas Klette.

Lies mit uns: Mk 11,12-19

Folge vorbei – was nun?

Ein Gedanke zu „Folge 70: Aggro wie ein Gorilla (Mk 11,12-19)

  1. Eine sehr spannende Folge, die vor allem gegen Ende viel Tagesaktualität zu bieten hat – Danke dafür!

    Doch im Einzelnen:
    Am Anfang fand ich es gut, dass Ihr den Bogen zu den vorherigen Geschehnissen spannt: Jesus war am Vortag im Tempel und hat die Zustände dort gesehen, er hatte eine Nacht, um darüber nachzudenken und kommt dann zornig zurück zum Tempel. Das nimmt dem Bibeltext etwas von der „Unüberlegtheit“ oder Spontanität, die der Bericht sonst vielleicht etwas ausstrahlt: Jesus hat sich wirklich eine Nacht darüber geärgert, wie die Dinge im Tempel offenbar laufen.
    Ich würde auch noch eine andere Dimension hinzufügen: Ihm ist ja inzwischen ziemlich klar, dass sein Weg nach Jerusalem am Kreuz enden wird, weil er uns Menschen erlösen will. Und wer ist an der Erlösungsbedürftigkeit der Menschen in besonderem Maße Schuld? Die Priester und Schriftgelehrten des Volkes Gottes, die es eigentlich besser wissen müssten und mehr zur Heiligung des Volkes beitragen sollten. Der Subtext seiner Aktion könnte also auch noch lauten: „Weil im Tempel nicht mehr das authentische Wort Gottes vorgelebt und verkündet wird, muss ich mich für Euch ans Kreuz schlagen lassen!“ Diese Gedanken könnten auch zu seinem Zorn beigetragen haben…

    Sehr gut gefallen haben mir wieder die gut eingebundenen Verweise auf das AT mit Jesaja und Jeremia. Ich möchte noch einen dritten hinzufügen: Bei Amos 8, 5-6 heißt es: „Wir wollen das Hohlmaß kleiner und das Silbergewicht größer machen, wir fälschen die Waage zum Betrug, um für Geld die Geringen zu kaufen und den Armen wegen eines Paars Sandalen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld.“ Das richtet sich nicht explizit gegen die Händler im Tempel, aber geht doch sehr in Eure Richtung, dass sich oft die Händler insgesamt unzulässig am einfachen Volk bereichert haben.

    Der Höhepunkt der Folge waren aber die beiden Deutungen zu „mein Haus wird ein Haus des Gebetes für alle Völker“.
    Gerade die Frage, wie wichtig die Kirchen für die Kirche sind, treibt ja im Moment viele Gemeinden um, und ich kenne auch den Schmerz, der damit verbunden ist, wenn Menschen der Ort verloren geht, an dem sie und ihre Kinder getauft wurden und mit dem sie so viele tiefe Gefühle und Erlebnisse verbinden. Aber Gottes Auftrag an uns ist nicht, möglichst viele Steinhäuser zu bewirtschaften. „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern wir suchen die zukünftige.“ (Heb 13, 14) Das Abschiednehmen von solchen Dingen kann man – als Mensch wie als Gemeinde – nicht früh genug üben. Ich selbst bin darin ganz schlecht. Immerhin mag ich „Abschied Muß Man Üben“ von Heinz Rudolf Kunze …
    Und zu guter Letzt die Feststellung, dass wir als Gemeinde dafür verantwortlich sind, ob unsere Kirche als Ort für die Viel(fältig)en wahrgenommen wird oder nur als Anziehungspunkt für die immer Gleichen. Das war sehr eindrücklich. So krass lebensnah habe ich Euch bisher nur selten erlebt.

    Danke!

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