Folge 65: Der beste Platz im Bus (Mk 10,35-40)

Bildnachweis: ""Intérieur d'un autobus Nova LFS (STM) - sièges arrière" by abdallahh CC-BY 2.0, bearbeitet von Simon Mallow.
Offenbart Podcast
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Folge 65: Der beste Platz im Bus (Mk 10,35-40)
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65. Wir sind back, Mann.

Zurück aus der Sommerpause plaudern wir ein bisschen über die Zukunft, zwei Jesus-Homies reißen das Maul auf und schließlich macht der Boss klar, wer der Boss ist.

Bildnachweis: „Intérieur d’un autobus Nova LFS (STM) – sièges arrière“ by abdallahh CC-BY 2.0, bearbeitet von Simon Mallow.

Lies mit uns: Mk 10,35-40

Folge vorbei – was nun?

3 Gedanken zu „Folge 65: Der beste Platz im Bus (Mk 10,35-40)

  1. Wie schön, wenn man die Woche mit einem frischen Cast beginnen kann!
    Bei den zwei Aposteln musste ich an das bei Kindern beliebte Spiel „wer zuerst fragt, bekommt [den vorderen Platz im Auto | das letzte Kuchenstück | irgenwas Knappes]“. Ich glaube aber nicht, dass diese Aktion unter die Rubrik „wenn ihr nicht werdet wie die Kinder“ fällt. Immerhin muss man den beiden zu Gute halten, dass sie erkannt haben, dass das nicht ewig so weitergeht mit dem Herumziehen, Menschen heilen und vom Himmelreich predigen. Insofern gibt es offenbar auch bei den Aposteln schon vor der Ankunft des Heiligen Geistes Erkenntnisprozesse…
    Mich hat gewundert, dass Ihr es für möglich haltet, dass der Apostel Johannes und der Verfasser der Offenbarung die gleiche Person sind. Ich dachte, hier sei eine gewisse Einigkeit in der Forschung, dass das wohl nicht sein kann. Aber wichtig für die Aussagen des Castes (oder der Offenbarung) ist es sicher nicht.
    Zum Schluss ging es dann um die Ewigkeit und die Frage, ob uns die Aussicht darauf zum Streben nach Höherem anspornt. Schwierig! Schließlich gibt es auch Atheisten, die aus der Endlichkeit des Lebens Auftrag und Kraft ableiten, das Leben nicht zu verschwenden, sondern gut zu handeln und das Beste zu suchen. Besonders gut hat mir die Formulierung mit dem vergoldeten Charakter gefallen. Es gibt ja auch die Aufforderung „Mensch lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen. (Augustinus)“ Wir wissen ja nicht so genau, wie wir uns im Himmel fühlen werden, aber da wir an die Auferstehung von Leib und Seele glauben, werden wir wohl viel von dem behalten, was uns hier als Mensch ausgemacht hat.
    Vielleicht sogar die Bärte? Ich sollte mir auch mal einen wachsen lassen…

    1. Moin Christoph, du hast recht, wir haben uns diesmal ein bisschen von der altkirchlichen Deutung des Johannesnamens verführen lassen. Danke für die Korrektur! Die Nummer mit dem Ansporn zum Höheren finde ich auch schwierig, weil zum einen die Ewigkeitsperspektive auch zu Passivität (Gott wirds schon richten eines Tages) führen kann und zum anderen die „Vergoldung des Charakters“ als Ziel eine grausame Gesetzlichkeit produzieren kann. Vielleicht kann Simon ja nochmal erläutern, wie er das meinte… 😀

      1. Ich glaube, dass die ganze Thematik „die Vergoldung“ des eigenen Charakters viel Potenzial zur Gesetzlichkeit mit sich bringt. Wenn ich mich auf meine Aussagen am Tag zu einer späteren Zeit festnageln lassen müsste, würde ich nach ein paar Monaten zugeben müssen, dass ich einen extrem widerpsrüchlichen Charakter habe, der die Welt je nach Tagesgefühl deutet. Wenn ich also von der Vergoldung des eigenen Charakter spreche, dass lasse ich mich jetzt nicht zu einer konkreten Aussage hinreißen. Ich könnte auch niemals sagen, dass meine Vorstellung über das „wie“ kann man einen Charakter „vergolden“ schon morgen noch gültig sein wird (vermutlich schon, aber ein Jahr später stehe ich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wieder anders dazu). Was will ich also mit meinem „blabla“ hier eigentlich sagen?!
        Ich meine, dass jeder Mensch sich täglich fragen muss, was er/sie sich für das eigene Leben wünscht. Genau das sollte man also auch anderen wünschen. Natürlich kann man auch diese Aussage in die Gesetzlichkeit verzerren und später sagen: „Ja für mich ist die tägliche Selbstgeißelung mit einem anschließendem Bad in glühender Kohle der einzige Weg zu Läuterung! Darum entführe ich nun Menschen und tue ihnen das zu ihrem eigenen Seelenwohl auch an.“
        Es gibt, meines Erachtens, eine lange Liste von Gedanken und Überlegungen, die man sich mal zu gemüte ziehen muss, bevor man beginnt, das eigene Leben und vor allem auch das Leben anderer, zu verändern.
        Mit der Vergoldung des eigenen Charakter steht für mich in aller Zusammenfassung der 1. Korinther 13 im Vordergrund. Alles andere ist zu kompliziert und zu missverständlich, um eine Zufriedenstellende Antwort zu liefern. Aber ich finde, das selbst dieses kleine Kapitel ein Leben lang Menschen beschäftigen kann. Mir erscheint in diesem Kapitel auch nichts potenziell unverständliches. Allerdings wird in dem Kapitel nicht beschrieben, wie man diese Liebe bekommt oder wie man sie effektiv umsetzen kann. Paulus schreibt sich in all seinen Briefen um den Verstand, nur um Menschen zu erklären was zu tun sei, um ein „gerechterer, besserer oder mit rosa Flamingos verzierrter“ Mensch zu werden. Jesus stirbt ganz eindrücklich bei diesem Unterfangen am Kreuz. Am Ende verstehen ihn bis heute Menschen falsch.
        Also komme ich zu folgendem Schluss: Lies täglich den 1. Korinther 13 bis du ihn auswendig kannst. Lerne ihn nicht aktiv auswendig, sondern lies ihn nur. Irgendwann kennst du jeden Vers und jedes Wort in seiner Reihenfolge genau auswendig. Dann kannst du das Lesen endlich sein lassen und dich stets daran erinnern was die Liebe ist. Diese Liebe ist der Norden an deinem Kompass und dann lauf einfach mal los. Wird schon schief gehen.

        Oder noch kürzer: Sei einfach kein Arschloch.

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