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Montagmorgen zünftig.
And on it goes. Nach einem kleinen Einblick in Lukas‘ vergangene Fernsehkarriere kommen wir nochmal auf Petrus‘ Predigt zurück. Und am Ende sind alle Bros. Oder?
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Bildnachweis: „Staffel 2 Folge 15“ by Simon Mallow CC-BY-SA 2.0.
Lies mit uns: Apg 3,11-26
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Cite this article as: Lukas, "S2F15: Punchlines Galore Pt. 2," in Offenbart Podcast, 8. Juni 2020, https://offenbartcast.de/podcast/02-15/.
Ich wollte was Kluges über die „Schlange aus Eisen“ (bei 18:18) schreiben, die ja wohl eher aus Kupfer sei, aber ein Blick in verschiedene Übersetzungen zeigt, dass das wohl nicht so einfach ist. Aber das nur am Rande.
Simons Vorschlag, dass es eigentlich keine Christen gibt, weil wir doch alle Juden sind, kann ich vom Ansatz her nachvollziehen. Aber ich denke, das führt nur in Abgründe.
Zum Einen ist es ja so, dass im AT das Heil für die Völker auch schon nicht bedeutet, dass sie alle Juden werden. Sie kommen auf Grund des herrlichen Vorbildes der Gottesbeziehung zwischen den Israeliten und dem Herrn zum Glauben an Gott, aber sie werden deswegen trotzdem keine Juden. So habe ich die Völkerprozession zum Zion zumindest immer verstanden.
Zum Anderen: Wenn wir uns als Juden bezeichnen, weil wir Gott „richtig“ und „wie ursprünglich gemeint“ nachfolgen, müssen sich die Juden ziemlich vereinnahmt vorkommen. Denn angesichts der Unterschiede zwischen beiden Religionen würde das doch praktisch bedeuten, dass sie gar keine richtigen Juden sind, wenn wir Juden sind und vieles anders sehen.
Kleine gedankliche Übungsaufgabe: Wenn ich als Katholik evangelische Christen einlade, das Glaubensbekenntnis wörtlich mitzusprechen, also „die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“ zu sagen, weil das ja gar nicht „römisch-katholisch“ meint, sondern die allumfassende Kirche allgemein beschreibt, erzeugt das sicher auch keine Begeisterung, weil es eben eine eigene Entwicklung negiert.
Insofern gibt es auch gute Gründe, die Juden „Juden“ und die Christen „Christen“ zu nennen.
Dazu möchte ich noch etwas anderes schreiben: Ich fand früher die Frage faszinierend, ob Christen und Moslems den gleichen Gott anbeten. Inzwischen denke ich, dass die Frage komplett in die Irre führt: Da es nur einen Gott gibt, kann die Antwort gar nicht „Nein“ sein. Man kann also nur fragen, ob im Glaubensleben der Moslems (zumindest teileise) dieser eine Gott angesprochen und erreicht wird oder nicht. Und dann merkt man, dass die Frage viel praktischer und realistischer zu den interessanten Punkten von Glaubens- und Gottesverständnis vordringt als die plakative Frage, ob das der selbe Gott ist.
Danke für die dicken Bretter, die Ihr immer wieder bohrt – Euer Christoph
Hallo Simon,
ich hatte euch schon einmal eine emotionale E-Mail geschrieben, jetzt versuche ich mal in einem Kommentar etwas differenzierter auf deine – in meinen Augen – unqualifizierten Aussagen einzugehen. Du Lappen!
Wir Christen sind keine Juden. (Punkt) Natürlich haben wir eine gemeinsame Wurzel und ich will auch nicht mit einer Ersatztheologie anfangen, aber nicht ohne Grund nennen sich Juden, die zu Jesus gefunden haben, messianische Juden und nicht Christen.
Einerseits sind wir als Christen nicht unter dem mosaischen Bund und der definiert das Volk Israel und das Judentum. Paulus macht den Unterschied sehr deutlich. Außerdem bezeichnet der Begriff des Judentums einfach etwas anderes als der des Christentums. Wir sind Christen, weil wir an Jesus glauben, als Messias, als wahrer Mensch und wahrer Gott, und dass wir allein durch ihn gerettet werden. Das ist der Kern unseres Glaubens und den teilen die Juden so nicht.
Es ist einfach Unfug unterschiedliche Dinge so in einen Topf zu werfen. Wie schon C.S. Lewis betont hat, macht es Sprache kaputt und nimmt die Möglichkeit korrekte Aussagen zu treffen, wenn man Begriffe ihrer Bedeutung beraupt.
Ich mag viele jüdische Sichtweisen und ich liebe das Alte Testament, aber man sollte nicht einfach alles in einen Topf werfen.
Noch viel krasser ist das mit den Muslimen – nein, wir teilen uns nicht viel, außer, dass Mohammed stark von Juden und Christen inspiriert wurde. Aus meiner Sicht hat das Christentum keine nennenswerten Gemeinsamkeiten mit dem Islam. Und es ist wichtig das zu sagen und klar zu stellen – nur weil alle Menschen (wieder nach C.S. Lewis, wenn ich mich recht erinnere) „ein gottförmiges Loch im Herzen haben“ und ihn suchen, weil nur er das füllen kann, wäre es absolut falsch alle Religionen oder auch nur die drei monotheistischen Religionen in einen Topf zu werfen.
Lessings Ringparabel hat schon genug Schaden in unserer Kultur angerichtet und genug Menschen verwirrt, als das du das noch so unterstützen solltest. Wenn Jesus sagt, dass nur er der Weg zum Vater ist, sollten wir als Christen das ernst nehmen. Und es ist absolut lieblos und nicht positiv, wenn wir anderen sagen sie seien auf dem richtigen Weg, wenn wir wissen (sollten), dass das nicht stimmt. Wenn jemand an ein freiliegendes Kabel fassen möchte, weil er sicher ist, dass kein Strom darauf ist, du es aber besser weißt, sagst du auch nicht er soll ruhig zugreifen, weil du seine Gefühle nicht verletzen willst.
Wohlgemerkt geht es mir um Religionen und Glaubenssysteme, die ich ablehne, nicht um Menschen. Wie Jesus uns gelehrt hat, sollten wir all unsere Mitmenschen lieben. Und dazu gehört es eben ehrlich zu sein und nicht ihnen nach dem Mund zu reden und sie ins Verderben laufen zu lassen.
Puh – ich hoffe es kommt rüber was ich meine.
Gottes Segen euch! Ich hoffe du findest wieder aus deiner Selbstgerechtigkeit (das sage ich nachdem ich gerade die Folge über die „Übernatürlichkeitskeule“ gehört habe) wieder zurück zu Jesus.
Bärtige Grüße,
Hagen
Hey Hagen,
mir sind die Differenzen in der Theologie zwischen Judentum, Christentum und Islam bewusst. Ich habe mich natürlich kritisch mit allen dreien Religionen während des Studiums auseinandergesetzt. Ich hatte sogar die Gelegenheit mit einigen Muslimen sehr viele Gespräche zu führen. Gut in Berlin zu leben. Ich habe auch den Koran in weiten Teilen gelesen.
Ich möchte nicht die drei Religionen in einen Topf zu legen und kräftig umzurühren, bis eine beliebige Brühe dabei herauskommt. Allerdings haben sich, während meines Theologiestudiums, einige Fragen aufgebaut, denen ich nachgegangen bin, ohne mich von Prämissen leiten zu lassen. Ich versuche in allen meinen Überlegungen, die ich privat anstelle vorurteilsfrei an Themen heranzutreten. Das bedeutet im wesentlichen im Hinblick auf die drei Religionen doch nur, dass ich so tue als wüsste ich nicht welche historischen Keile sich zwischen diesen Dreien befinden. Aus Geschichte zu lernen bedeutet nicht nur, aus spezifischen Ereignissen einfach Abwehrhaltungen zum Eigenschutz aufzubauen, um auf diese Weise ein ruhigeres Leben zu führen. Aus Geschichte zu lernen bedeutet auch, neue Strategien zu wählen, um neue Entscheidungen zu treffen. Es ist super leicht zu sagen, dass man bestimmte Glaubenssysteme ablehnt. Es ist natürlich schwerer zu sagen, dass man bestimmte Glaubenssysteme annimmt. Aber am schwersten ist es zu sagen, dass man bestimmte Glaubenssysteme total ernst nimmt, um sie einfach nebeneinander zu stellen. Denn an dieser Stelle kann ich mich nicht einfach auf eine Seite stellen und die auf die andere zeigen, um auf Unzulänglichkeiten hinzuweisen. Gerade als Christ werde ich mich nicht hinstellen und beurteilen was gut und Recht für Menschen ist. Aber ich werde mich doch wohl jeden Menschen so zuwenden, als könnte dieser mein engster Freund werden. Wenn ich mich nicht mit anderen Religionen auf Tuchfühlung begeben kann, weil persönliche Prämissen mich hindern, wie bin ich denn dann? Wie C.S. Lewis, bestimmte Päpste der Geschichte oder Bill Hybels? Vermutlich schon. Bin ich dann wie Jesus?
Ich sage das immer wieder gern und bleibe dabei, dass weder Gott noch Jesus von Nazareth der christlichen Religion gehören noch angehören. Die Christen scharen sich um ihn und nicht umgekehrt. Wenn man also versucht sich von dem Ballast einer 2000 Jahre währenden Geschichte insofern zu lösen, als das man akzeptiert, dass sie mich lehren aber nicht belehren soll, dann kann ich sehr wohl darauf schauen was Religionen eint. Das ist kein Verbrechen oder Häresie, sondern absolut Heilsam in einer Welt, die (sowie es viele Glauben) den Bach runter geht.
Und was eint diese drei Buchreligionen nun?
Die Suche nach dem einen Schöpfer.
Darin steckt eine schwerwiegende anthropolgische Frage. Woher kommt die Menschen und warum sind sie hier?
Alles was danach kommt ist Glaube. Danach kommt Religion. Danach kommt Religiösität. Danach kommen die Blender. So oder so ähnlich hat das Marthin Luther schon gesagt und der war eigentlich Katholik, ist dir das bewusst gewesen?
Und was hat Luther gesagt? Allein die Schrift, allein der Glaube allein die Gnade.
Das bedeutet für mich zwar das offensichtliche aber das weniger offensichtliche auch. Das weniger offensichtliche ist, dass ich mich weder an Luthers folgende Aussagen blind dranhänge, noch an die von einem Papst, egal wie nett dieser ist, noch C.S. Lewis, Bonhoeffer oder sonst wem. Diese geben im besten Fall Denkanstöße. Denken muss ich aber selbst.
Schließlich möchte ich aber noch kurz auf dein Zitat aus Johannes 14,6 eingehen. Die Jünger wissen nicht wohin Jesus geht und wissen nicht, wie sie im mal folgen sollen. Jesus antwortet entsprechend, dass niemand zum Vater kommt als durch ihn. Check.
Und was meinst Jesus? Meint Jesus, dass die Menschen dem Christenjesus oder dem Jesus von Nazareth folgen sollen? Wer ist denn Jesus von Nazareth und wie ist sein Charakter? Was macht ihn aus und warum sollte ich ihn mögen? Ist die Erkenntnis über Jesus nur im Christentum zu finden, wenn ich Jesus gar kein Christ ist? Jesus ist der Offenbarer Gottes Wesen. Die Evangelien und einige Briefe sind ein winziges Fenster in die Wesenszüge Gottes und so wie ich das verstehe war Religionszugehörigkeit nie ein Thema. Die Frage ist also nochmal. Was eint die drei Religionen und wenn ich so frei sein darf, alle Religionen?
Die Suche nach dem Schöpfer.
Go for it.
Sorry, Simon – ich hatte keine Nachricht über deine Antwort und habe sie erst jetzt gelesen.
Vielen Dank für deine Zeit!
Der springende Punkt ist, aus meiner Sicht, dass uns das neue Testament den zuverlässigsten und umfassendsten Einblick in Jesu Leben und sein Wesen geben. Und dem stimmen auch alle Historiker zu.
Natürlich suchen alle Anhänger der drei Buchreligionen nach Gott, aber als Christ gibt es für mich keinen anderen sinnvollen Standpunkt als: Die Bibel hat Recht.
Die historischen Beweise dafür, dass Jesus gelebt hat, von den Römern gekreuzigt wurde und gestorben ist, und dass die Jünger zumindest überzeugt waren, dass sie ihn danach lebend gesehen haben und dass sie glaubten, er sei von den Toten auferstanden.
Das heißt für mich: Die Juden haben ihren Messias abgelehnt.
Die Moslems folgen einem falschen Propheten (was schon innere Widersprüche in der islamischen Literatur klar zeigen).
Jesus ist der dem wir folgen sollten und auf den wir unser Leben setzen sollten.
Natürlich meinen es alle gut (kann man unterstellen) – aber das ist kein Grund ihre Lehren zu akzeptieren.
Es geht mir auch nicht um den Namen „Christen“ – der hat sich eben so ergeben. Wichtig ist der Inhalt, ich denke und hoffe da sind wir uns einig. Jesus war Gottes Sohn und er ist für unsere Sünden gestorben und von den Toten auferstanden. Und das ist auch der Punkt, der die drei Religionen trennt. Da müssen wir Christen nichts äußeres explizit ablehnen, wenn wir dazu stehen, dass Jesus Gott ist und für uns gestorben ist, werden das weder gläubige Juden, noch Moslems so akzeptieren. Es ist aber wichtig, dass wir daran festhalten und es nicht verwässern.
So sehe ich das jedenfalls. ❤